120917 Ich und die Landschaft als Landschaft der Empfindung, Kunsthalle Basel 2012
Wie konserviere Ich Melancholie und wie hat Melancholie etwas mit Empfindsamkeit zu tun?
Nicht die Gräser müssten nach Grösse, Form, nach Farbe geordnet werden wie die Jury dies ausführlich beschrieb, sondern der Tau
wird gesammelt mit Pipetten, sowie der Saft der den Halmen entfliesst beim Schnitt, das Blattgrün, diese
empfindsame Essenz aus der Photosynthese der Pflanzen und Gräser und Halme, abgefüllt in feine gläserne Behältnisse.
Ohne den Duft zu reproduzieren zwar, sondern nur einen Anschein davon zu vermitteln (vielleicht).
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Sibylle Mathilde Hahner im Gespräch mit Tine Melzer zu Ihrer Diplom Arbeit:
Flur 7134/1, Weil am Rhein, Geschnittenes Gras/1.9.2012
Wiesengräser. Verschiedene Masse
Von Sibylle’s Arbeit bleibt mir als Erster Eindruck die Präsenz des Geruch’s einer frisch „geämdeten“ Wiese, wie sich mein Grossvater selig,
nach getaner Arbeit in seinem Ihm eigenen, schnörkellosen Glarnerdialekt auszudrücken pflegte, während er auf einem Stein unter dem Nussbaum
im Garten der Grosseltern die Sense „dengelte“, sowie allerlei beflügelter Kleinstlebewesen die sich Ihrer neuen, vielleicht auch
ungewohnten Umgebung als Habitat anzueignen suchten indem Sie sich auf die hellsten Lichtpunkte der beleuchteten Wände setzten.
Ich habe meinem Grossvater früher sehr gerne bei der Arbeit zugeschaut, Ich habe diesbezüglich auch eine glückliche Kindheit durchlebt.
Nun gut, also das es gegen Bettnässen und Angst vor Gewittern als Fünfjährigen als Hausrezept Essigsocken übergezogen gab, oder
war das der Fieberschub weil man zum ersten Mal, eine Woche weg von der Mutter, von Zuhause, der gewohnten Umgebung war?
Wie liesse sich wohl Bettnässen kunsthistorisch verorten? Relativ einfach denk Ich mir, das nächste Mal einfach ein paar in Essig getränkte
Socken aufhängen. Braucht ja nicht meine Sorge sein, wie dies Kunsthistorisch eingeordnet wird, aber vielleicht würde man beim Dichter
Nerval hinsichtlich althergebrachter Hausrezepte auf mehr Erleuchtung stossen.
Weshalb fragst Du? Es gibt eine biografische Ebene, zugestanden, es gibt aber nebst der Kunsthistorischen eben eine imaginäre Ebene und da setzt
schlechtens ja auch das Gedächtnis erstmals wieder ein.
Nein, bei diesem Morgentau. Es gibt zwei Dinge die unverkennbar sind:
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Morgentau und der Geruch von frisch abgefeuertem Schiesspulver und Trennung- und Scheidungsgerüchten hin oder her sie sind ein Paar so gut wie unzertrennlich.