120917 Ich und die Landschaft als Landschaft der Empfindung, Kunsthalle Basel 2012
Mir war es als ob die erste Morgendämmerung, das taufrische Gras, die Sinne wie benebelt hielten, in festem Griff der Melancholie.
Wie konserviere Ich Melancholie und wie hat Melancholie etwas mit Empfindsamkeit zu tun?
Nicht die Gräser müssten nach Grösse, Form, nach Farbe geordnet werden wie die Jury dies ausführlich beschrieb, sondern der Tau
wird gesammelt mit Pipetten, sowie der Saft der den Halmen entfliesst beim Schnitt, das Blattgrün, diese
empfindsame Essenz aus der Photosynthese der Pflanzen und Gräser und Halme, abgefüllt in feine gläserne Behältnisse.
Ohne den Duft zu reproduzieren zwar, sondern nur einen Anschein davon zu vermitteln (vielleicht).
[audio:http://www.wegorythm.net/wp-content/uploads/2012/09/SMH_ZweiteWachstumsperiode.mp3]
Sibylle Mathilde Hahner im Gespräch mit Tine Melzer zu Ihrer Diplom Arbeit:
Flur 7134/1, Weil am Rhein, Geschnittenes Gras/1.9.2012

Wiesengräser. Verschiedene Masse

Von Sibylle’s Arbeit bleibt mir als Erster Eindruck die Präsenz des Geruch’s einer frisch „geämdeten“ Wiese, wie sich mein Grossvater selig,
nach getaner Arbeit in seinem Ihm eigenen, schnörkellosen Glarnerdialekt auszudrücken pflegte, während er auf einem Stein unter dem Nussbaum
im Garten der Grosseltern die Sense „dengelte“, sowie allerlei beflügelter Kleinstlebewesen die sich Ihrer neuen, vielleicht auch
ungewohnten Umgebung als Habitat anzueignen suchten indem Sie sich auf die hellsten Lichtpunkte der beleuchteten Wände setzten.

